❌ Fehler sehen wir sofort. Fortschritt übersehen wir oft.
In Deutschland wachsen wir mit einer Fehlerkultur auf.
Schon in der Schule lernen wir:
9 richtige Aufgaben? Schön. Aber was war denn bei der 10. los?
Lob? Gibt’s selten.
Korrektur? Sofort.
Und irgendwann glauben wir: Fehler sind wichtiger als Fortschritte.
Und leider – wirklich leider –
ziehen wir genau diese Haltung oft in die Beziehung zu unserem Hund mit rein.
🔁 Was passiert dann?
Du gehst mit deinem Hund raus – und was bleibt hängen?
Dass er hochgesprungen ist.
Dass er an der Leine gezogen hat.
Dass er gebellt hat, als du’s nicht wolltest.
Aber siehst du auch, dass er:
dich auf Blickkontakt gecheckt hat?
freiwillig gewartet hat, obwohl er aufgeregt war?
ansprechbar blieb, wo er früher völlig durchgedreht wäre?
Oder siehst du nur das eine „Fehlverhalten“?
💡 Beziehungsarbeit beginnt mit deinem Blick.
Wenn du immer nur siehst, was schiefgeht,
kann dein Hund sich 100x Mühe geben – und du wirst es nicht merken.
🚫 „Nein!“ ist kein Konzept.
Fast täglich sehe ich es:
„Nein!“, „Aus!“, zack blocken.
Der Hund springt – der Mensch blockt.
Der Hund geht nach vorne – der Mensch ruft „Nein!“.
Und der Hund?
Bleibt verwirrt zurück. Kein Plan. Kein Angebot. Kein Erfolg.
👉 Stell dir mal vor, du bekommst im Job ständig gesagt:
„So nicht.“
„Falsch.“
„Stopp.“
Aber nie, was du stattdessen tun sollst.
Wie lange bleibst du motiviert?
🔁 Weg von „Nein“, hin zu „Mach das hier.“
Sag deinem Hund, was er stattdessen tun soll.
Verlang ein Verhalten, das er kennt.
Etwas, das er sicher kann.
➡ Ein Sitz.
➡ Ein Handtouch.
➡ Ein Blickkontakt.
So bekommt er direkt die Chance, wieder alles richtig zu machen.
Du unterbrichst Fehlverhalten – und belohnst sofort das Richtige.
Und ganz ehrlich:
Das ist nicht nett –
das ist fair.
🔍 Denk mal drüber nach:
Was würde sich in eurer Beziehung ändern,
wenn du öfter lobst, was schon gut läuft –
und seltener meckerst, was noch nicht perfekt ist?
Was wäre, wenn dein Hund dich nicht nur fürchtet, wenn du laut wirst,
sondern vertraut, weil du ihn anleitest?
👣 Weg vom Problemdenken. Hin zur Partnerschaft.
Es ist kein esoterisches Wunschdenken.
Es ist Trainingsrealität – wenn du deinen Fokus änderst.
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