Wie unsere Körpersprache auf Hunde wirkt – unbewusste Signale richtig verstehen

Lächelnder Mann Drohsignale für den Hund
Lesedauer: 3 Minuten

🚫 Unbewusste Drohsignale – Was wir Hunden oft ungewollt „androhen“

👀 Wenn Körpersprache mehr sagt als Worte

Viele Missverständnisse im Alltag mit Hund entstehen nicht durch böse Absicht – sondern durch unbewusste Signale, die wir Menschen aussenden. Vor allem dann, wenn wir uns aufregen, erziehen oder „durchsetzen“ wollen, zeigen wir ganz typische menschliche Reaktionen – die für den Hund aber Drohverhalten bedeuten können.

📌 Das Problem: Wir denken in Worten – Hunde reagieren auf Körpersprache.



🐾 Typische menschliche Verhaltensweisen, die auf Hunde bedrohlich wirken


1. Frontal auf den Hund zugehen

  • Für uns: Entschlossen, direkt, klärend
  • Für den Hund: Konfrontation, Einengen, Stress
  • Besser: Seitlich nähern, in einem Bogen, Blick abwenden

2. Sich über den Hund beugen

  • Für uns: Aufmerksamkeit schenken, beruhigen, kontrollieren
  • Für den Hund: Dominanzgeste, Bedrohung, Eingriff in die Individualdistanz
  • Besser: In die Hocke gehen oder sich seitlich setzen

3. Sich groß machen – besonders  bei kleinen oder 
    unsicheren Hunden

  • Für uns: Selbstsicherheit oder „starke Körperhaltung“
  • Für den Hund: Einschüchterung, Überwältigung – führt zu Beschwichtigung oder Meideverhalten
  • Besser: Ruhig, niedrig, weich in der Bewegung bleiben

4. Direktes, langes Anstarren

  • Für uns: Aufmerksamkeit, Gesprächsaufnahme, Kontrolle
  • Für den Hund: Fixieren = Drohen!
  • Besser: Kurze, weiche Blicke, ruhig zwinkern oder wegschauen

5. Harte Stimme oder laute Ansprache

  • Für uns: Klarheit, Durchsetzung, Ernst
  • Für den Hund: Stress, Einschüchterung, Verunsicherung
  • Besser: Ruhiger, klarer Ton – Präsenz schlägt Lautstärke

6. Ruckartiges Ziehen an der Leine

  • Für uns: Korrigieren, Aufmerksamkeit erzeugen
  • Für den Hund: Plötzliche, negative Körperwirkung – wie ein Angriff
  • Besser: Mit Körpersprache arbeiten, Spannung rausnehmen, umorientieren

7. Hände über dem Kopf bewegen

  • Für uns: Normalgestik oder „Nein“-Bewegung
  • Für den Hund: Bedrohung von oben, besonders bei unsicheren Hunden
  • Besser: Ruhige, langsame Bewegungen – unterhalb der Schulterhöhe


😬 Warum das so oft schiefgeht

Viele Menschen merken gar nicht, wie sehr ihre Körpersprache das Verhalten ihres Hundes beeinflusst. Besonders bei Problemverhalten (z. B. Leinenaggression, Unsicherheit, Ressourcenverteidigung) entstehen so Teufelskreise:

👉 Der Mensch reagiert auf den Hund – der Hund auf den Menschen – bis beide unter Spannung stehen.



✅ Wie du es besser machen kannst

  • Werde dir deiner Körpersprache bewusst: Haltung, Blick, Tempo, Stimme
  • Arbeite mit Entspannung statt Kontrolle: Je ruhiger du wirst, desto mehr kann dein Hund lernen
  • Beobachte die Reaktion deines Hundes: Weicht er aus? Wird er steif? Duckt er sich?
  • Trainiere Blickkontakt, Umorientierung und ruhiges „Zeigen“ statt Fixieren


📦 Fazit: Hunde lesen uns – auch wenn wir nichts sagen

Wir senden ständig Signale – ob wir wollen oder nicht.
Wenn wir verstehen, was der Hund tatsächlich sieht, können wir Missverständnisse vermeiden, Vertrauen aufbauen und viele Probleme lösen, bevor sie überhaupt entstehen.

🐕 Körpersprache ist keine Nebensache – sie ist die Sprache deines Hundes.

Wer hat Interesse an Mini-Trainingsplänen?

Schaut euch mal im Bereich Training um. Da findet ihr nützliche kostenlose Mini-Trainingspläne zum Downloaden für den Hundealltag.

Mann mit Hund spaziert im Park neben Tafel